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Kleine Städte – die Seele Russlands
Früher wurde Russland das „Land der Städte“ genannt.
Die Macht und die Bedeutung von Uglitsch, Rostow, Susdal und Swenigorod gehören
bereits zur Geschichte, aber ihre ruhmreiche Vergangenheit und historische
Atmosphäre sind immer noch in diesen Städten zu spüren. Sie
wurden zu Museen unter freiem Himmel für russische Traditionen und sind
heute Zentren der Kultur.
Kleine Städte besitzen nicht nur architektonische Meisterwerke, eingebettet
in wunderschöne russische Landschaften. Sie bieten auch eine hervorragende
Möglichkeit, das gemessene Leben der russischen Provinz ohne die Hektik
der großen Städte kennen zu lernen. In kleinen Städten gibt
es für einen modernen Menschen viel Ungewöhnliches zu erleben. So
wundert sich keiner, wenn auf der Hauptstraße eine Kuhherde den Autos
im Weg steht.
Das alte Susdal scheint sich seit dem 12. Jahrhundert gar nicht verändert
zu haben. Wie in den alten Zeiten begrüßt Rostow seine Gäste
mit dem Geläut seiner berühmten Glocken. Uglitsch, die älteste
russische Stadt an der Wolga, spiegelt sich in den Wellen des breiten Flusses
wie auch vor vielen Jahrhunderten. Pereslavl-Zalessky am Ufer des Sees Pleshcheevo
bewahrt heidnische Stätten. Swenigorod ist ein typisches provinzielles
Städtchen. Sehenswert sind die Kaufmannshäuser am Seliger See in
der Stadt Ostaschkow. Petschory war mehrere Jahrhunderte lang einer der Vorposten
Russlands an seinen westlichen Grenzen. Hier sind eine alte Festung und ein
Kloster besuchenswert. Welikij Ustjug sowie Gorodets sind weithin für
seine Handwerke bekannt.
Viele alte Städte besitzen eine historische Stadtplanung mit engen
krummen Gassen und Sträßchen. Alte Häuser stehen normalerweise
nicht mit der Frontseite zur Straße, sondern mit einer Seitenmauer.
Von einem erhalten gebliebenen Erdwall eröffnet sich ein Blick auf den
historischen Stadtkern. Einen besonderen, provinziellen Reiz besitzen Häuser
aus Holz, die oft mit feinen Schnitzereien geschmückt sind. Die Geheimnisse
dieses alten Handwerks werden von den Meistern von Generation zu Generation
weitergegeben.
Auch der menschliche Charakter konnte in der russischen Provinz seine wesentliche
Züge seit eh und je bewahren. Landbewohner sind für ihre Offenheit,
Herzensgüte und Hilfsbereitschaft bekannt. Sie teilen Freude und leid
mit einander. Sie versuchen nicht mit der Zeit Schritt zu halten, sondern
bewahren sich eine besondere Verbindung mit der Natur und Geschichte sowie
ein besonderes Verhältnis zu den Traditionen. Deswegen stehen die Menschen
hier näher zu einander. In kleinen Städten kann man dem echten russischen
Charakter begegnen und die „geheimnisvolle russische Seele“ begreifen.
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