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Pereslavl-Salessky
Die Stadt lag an den ostlichen Grenzen von Altrussland. Diese Region nennt
man Salesje, was zu Deutsch „hinter dem Wald“ hei?t. Und in der Tat ist diese
Gegend fur ihre dichten Walder, klaren Seen und ruhigen Flusse bekannt. Ein
Zentrum der Region bildet der Pleshcheevo See, einer der schonsten Seen Russlands.
An seinem nordostlichen Ufer grundete 1152 Furst Jurij Dolgoruki die Stadt.
Pereslavl-Salessky liegt im Gebiet Jaroslawl 130 km von Moskau entfernt.
Hier bemerkt man, dass es in der Stadt mehr Kirchen als Cafes, Laden und Hotels
gibt. Die Stadt ist auch fur seinen Erdwall aus dem 12. Jahrhundert bekannt.
Er ist einer der machtigsten seiner Art. Die vergangenen Jahrhunderte reduzierten
seine Hohe, die aber heute an manchen Stellen immer noch beachtliche zehn
Meter erreicht. An diesem Erdwall erhoben sich einst die Festungsmauern.
Der alteste Bau in Pereslavl-Salessky ist die Christi-Verklarung-Kathedrale
aus wei?em Stein. Fruher war sie die Hauptkirche der Stadt, in der die Pereslaver
Fursten bestattet wurden. Die Kathedrale sieht schlicht und machtig aus. Die
Baumeister erbauten die Kathedrale so geschickt, dass, trotz des gewaltigen
Gewichts der Kathedrale, sich kein Stein in 800 Jahren bewegt hat.
Auf einem vierzig Meter hohen Ufer des Sees Pleshcheevo erhebt sich das
Gorizkij-Kloster. In den Chroniken wurde es als „Pracht und Leuchte von Pereslavl“
bezeichnet. Es wurde im 14. Jahrhundert unter dem Fursten Iwan Kalita gegrundet.
Einst lag es auf dem Weg nach Moskau, wurde mehrere Male uberfallen und uberlebte
zahlreiche Brande. Aber es wurde immer wieder aufbaut, denn es genoss den
Schutz der Moskauer Fursten. Die Entschlafen-Kathedrale des Klosters wurde
im Jahr 1750 erbaut und ist eine der interessantesten Sehenswurdigkeiten Russlands
im Barockstil des 18. Jahrhunderts.
Im Pleshcheevo-See leben Coregonen (Maranen), eine seltene Heringsart aus
der Familie der Forellenfische. Der Fisch gehort zu den Salzwasserrelikten.
In die Seen gelang sie wahrscheinlich mit dem Gletscherwasser der letzten
Eiszeit. Die Coregonen wurden von den russischen Zaren sehr geliebt und hei?en
deswegen auch Zarenhering. Ihre Abbildung befindet sich auf dem Stadtwappen.
Pereslavl-Salessky gilt als Heimat der russischen Flotte. 1688 begann hier
der junge und energische Zar Peter, sich eine „Spielflotte“ aufzubauen. Fur
die Zarenbelustigung wurden von dem ganzen Land Handwerker zusammen gefuhrt,
die dem Schiffbau gelehrt wurden. Einer seiner Segelnachen, die „Fortuna“,
ist bis heute erhalten geblieben. Er ist das wichtigste Ausstellungsstuck
des kleinen lokalen Museums neben dem Peter-Denkmal, das sich an Stelle der
ehemaligen Werft befindet.
Pereslawl-Salesskij: der Name “Pereslawl” leitet sich von russischen Wortern
“perenjat"="ubernehmen” und “Slawa"= “Ruhm” ab, “Salesskij” bedeutet
“hintern den Waldern”. Selbst der Name dieses alten Provinzstadtchens fasziniert
und lockt gleichzeitig. Er ladt buchstablich in ein spannendes altes russisches
Marchen ein, das auch in der Gegenwart noch lebendig ist.
Die Geschichte der Gegend Salesskij beginnt vor sehr langer Zeit. Ihre Anfangetappe
ist der Riickzug des letzten sloboda”) bekannt. Er stellt den altesten Teil
der Stadt dar, einen bei Malern belieb- ten Winkel am Fluss, mit sich im Wasser
spiegelnden Tranenweiden und alten Holzhausern an beiden Ufern.
Der andere eigenstandige Standort einstiger Bewohner der Gegend lag auf der
sogenannten „GrolJen Sandbiichse" ("Bolschaja Pessoschniza”) - am
Liter desselben Flusses, ungefahr dort, wo jetzt die TrubeschstraSe verlauft.
DafQr sprechen Fundstucke, darunter Tonscherben mit Ornamenten und Tierknochen
in Gletschers, die Entstehung von Taigawaldern und Fliissen mit ihren vielfaltigen
Bewohnern und als Folge dieser Bedingungen die Ankunft der ersten Menschen.
Der groBte Standort mehrerer alter Siedlungen in der Jungsteinzeit lag am Ostufer
des Sees bei der Einmiindung des Flusses, der nachtraglich Trubesch genannt
wurde. Heute ist dieser Ort als Pereslawler Fischerdorf ("Pereslawskaja
Rybazkaja grolien Mengen.
Von je her ist das hugelige Nordostufer des Sees, im Altertum Kleschino genannt,
sehr anziehend. Laut archaologischen Untersuchungen war dieses Ufer im 4. Jahrhundert
von finno-ugrischen Stammen der Merja besiedelt. Im 9. und 10. Jahrhundert,
als viele Leute auf der Suche nach fruchtbaren Boden aus dem Suden in den Nordosten
Russlands zogen, kame.
Die Stadt Pereslawl-Salesskij besitzt heutzutage als altes Kultur- und Architekturdenkmal
eine grofie Anziehungskraft: es ist ahnlich alt wie Moskau (1152 gegriindet),
und zur Zeit eines der interessantesten" Zentren des Gebiets Jaroslawl.
Nicht nur durch die architektonischen Meisterwerke gehort es in den „Goldenen
Ring" der alten russischen Stadte. Viele Ereignisse in der russischen Geschichte
spielten sich in den Mauern und auf der Erde dieser alten Stadt ab.
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