Region Moskau > Swenigorod Swenigorod
Im 12. Jahrhundert entstand am hohen Ufer der Moskwa ein Kreml. Heute wird
dieser Ort Gorodok genannt. Bis in die heutigen Tage sind 2 bis 8 m hohe Erwalle
erhalten geblieben. Am Fuß des Hügels, auf dem sich Gorodok erhebt,
sprudeln Quellen, die laut einer Legende in einem unterirdischen See ihren
Anfang nehmen. Man behauptet, hierhin führte ein unterirdischer Gang
und einer der Swenigoroder Fürsten habe hier einen riesigen Edelstein
versteckt. Es wäre nicht verwunderlich, denn früher befand sich
auf Gorodok ein Fürstenpalast. Nicht weit von ihm entfernt, im Zentrum
des alten Kremls, erhebt sich die Entschlafens-Kathedrale, die den Beinamen
die „Kathedrale auf Gorodok“ trägt. Ihre Mauern sind mit
Fresken beschmückt, als deren Künstler der berühmte Ikonenmaler
Andrej Rublev gilt.
Swenigorod liegt 50 Kilometer westlich von Moskau und ist eine klassische
russische Provinzstadt. Holzhäuser mit geschnitzten Fensterverkleidungen
sind von Gemüse- und Fruchtgärten umgeben. In der Stadt gibt es
nur wenige Bauten aus Stein. Ein unentbehrliches Attribut ist ein Kloster
in der Stadtumgebung. Im Stadtkrankenhaus übte seinen Beruf als Arzt
der bekannte russische Schriftsteller Anton Tschechow aus.
Mit dieser Gegend ist auch eine romantische Legende verbunden. Während
des Napoleonischen Krieges soll 1812 Prinz Eugène de Beauharnais, der
Stiefsohn von Napoléon, im Sawwa-Kloster nicht weit von Swenigorod
übernachtet haben. In jener Nacht erschien ihm im Traum ein Greis, der
befahl, die russischen Heiligtümer nicht zu schänden. Dafür
wurde dem Prinzen versprochen, er komme unverletzt nach Hause zurück
und seine Nachfahren würden in Russland leben. Und in der Tat heiratete
der Sohn von Beauharnais eine Tochter des russischen Zaren und lebte seit
dem in Russland.
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