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Nationale Küche
Die Gastfreundschaft wurde im Orient schon immer hoch geschätzt, und deshalb
kann und liebt die hiesige Bevölkerung, Gäste zu empfangen. Warme
Gastlichkeit,eine der wichtigsten Tugenden der alten Wolgabulgaren, konnten
schon viele prominente Gäste Kasans und der Republik Tatarstan persönlich
erleben. Als sich der russische Zar Peter I. im Mai 1722 in Kasan aufhielt,
konnte er die warme Gastfreundlichkeit der Kasaner am eignen Leibe erfahren.
Im Hause des reichen Kaufmanns Ivan Michljajev feierte er seinen 50. Geburtstag.
Die tatarische Küche, verbunden mit den kulinarischen Traditionen der
Wolgabulgaren, Tataren, Russen, beeinflusst von Ost und West, ist reich an
vielfältigen Speisen für den Alltag und festliche Anlässe.
Besondere Bedeutung kommen den warmen Gerichten zu - Suppen (z.B. "tokmatsch"
- Nudelsuppe) und Brühen ("Schulpa").
Die gegenwärtige tatarische Küche ist unübertroffen reich
an Gebackenem: "Katlama", "Koschtele", "Otsch-Potschmak",
"Peremjatsch". Am bekanntesten ist das süße Gebäck
"Tschak-Tschak" - kleine Teigkügelchen mit Honig vermengt.
Das alte und einfache Gericht "Kystybyi" ist aus ungesäuertem
Teig mit einer Kartoffelfüllung. Und ein Gastmahl ohne "Gubadie"-
ein runder hoher Kuchen mit einer mehrschichtigen Füllung — ist
einfach undenkbar.
Das wichtigste Attribut beim Empfang eines teuren Gastes ist der Teetisch.
Der ´Teetisch´ist die "Seele der Familie", sagen
die Tataren. Damit wollen sie seine Wichtigkeit bei der Tischzeremonie unterstreichen.
Der deutsche Arzt Karl Fuchs, Erforscher der Sitten und Bräuche der Kasaner
Tataren, häufiger Gast in reichen tatarischen Kaufmannshäusern,
war höchst verwundert über die Gastfreundschaft und die reichliche
Bewirtung, die Überfülle an verschiedenen Speisen.. Er nannte sie
"Teezecherei"...
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