Goldener Ring
Auf dem Weg von Moskau
nach Jaroslawl liegt die Stadt Sergiev Posad. Sie ist bekannt wegen ihrer Sergius-Dreifaltigkeit-Lawra,
dem Monchkloster mit seiner reichen Geschichte. Das Kloster wurde im 14. Jahrhundert
vom Monch Ser gej Radonezhskij gegriindet. Es ist bis zum heutigen Tage das
groBte geistliche Zentrum der russischen orthodoxen Kirche. Die Lawra ist reich
an sehenswerten architekto nischen ifleisterwerken. Besonders schon sind die
Entsqjilafens- und die Dreifaltigkeits-Kathedrale. Nicht weit von hier befindet
sich die kleine Stadt Aleksandrow, wo sich ira 16. Jahrhundert die Resi denz
von Zar Iwan dem Schreckli chen, einer der bekanntesten Per sonlichkeiten der
russischen Geschichte, befand. Heute wird in Aleksandrow das jahrliche histo
risch-kulturelle Festival «Aleksan drowskaja sloboda» veranstaltet. Die alten
russischen Stadte Pereslavl-Zalessky und Rostov Veliky sind reich an schonen
Kirchen. Beide Stadte liegen en einetn See ufer. Der See Pleshcheevo bei Pe
reslavl-Zalessky gilt als Heimat der russischen Flotte. Vor mehr als drei Jahrhunderten
lernte hier der russische Zar Peter 1. das ABC der Schifffahrt, er konstruierte
eine «lustige Flotte». Tiirme und Mau em des weifien Rostover Kreml spiegeln
sich malerisch im Nero See. In Rostov befindet sich die alteste christliche
Kirche des «Goldenen Rings», die Uspensky Kathedrale. Die Stadt Jaroslawl an
der Wolga wird bald tausend Jahre alt. Sie ist die groBte Stadt des «Goldenen
Rings», die reich an architektoni schen Sehenswiirdigkeiten ist. Da runter die
Prophet Ilja-Kirche, die Christi-Verklarungs-Kathedrale, Kloster und die malerische
Prome nade am Wolga-Ufer mit ihren fei nen Gusseisengittem. Seit 2005 zahlt
die historische Altstadt von Jaroslawl zum Welterbe der UNESCO. Die Stadt Kostroma
ist auch reich an historischen Denk malem. Sehenswert ist das Ipat jew-Kloster.
Auf seinem Territo rium befinden sich einige Museen. Besonders interessant ist
ein Mu seum, das der russischen Tee-Tra dition gewidmet ist.
Stromaufwarts liegen an der Wolga die kleinen gemutlichen al ten Stadtchen
Uglitsch, Myschkin und Tutajew. Flier gibt es auch in teressante und originelle
Museen. In Myschkin konnen Sie das Peter Smirnows Museum, dem Erfinder des weltbekannten
Wodkas, und das einzigartige Museum fur Mause besuchen. Es lohnt sich auch,
das Walenki-Museum (Mu seum fur traditionelle russische Winterschuhe) zu besichtigen.
In Uglitsch gibt es auch ein Museum, das dem Wodka gewidmet ist. Es heiBt «Bibliothek
des russischen Wodkas». Sehenswert ist auch das Kulagins Privatmuseum. wo man
horen kann, wie die beriihmten Glocken von Uglitsch lauten. Eine wahre Perle
des «Goldenen Rings» ist die Stadt Susdal, wo sich mehr als zweihundert Bau
denkmaler des vergangenen Jahr hunderts befinden. Der alte Kreml Handelsplatze,
Kloster und viele Kirchen machen diese Stadt zu ei nem Museum. Der besondere
Reiz von Susdal besteht im Gelaute sei ner Kirchenglocken, das die Seele heiter
stimmt. Nicht weniger be kannt ist die susdaler Medowucha, ein traditionelles
russisches alko holhaltiges Getrank.
Wladimir war im 12. bis 13. Jahr hundert die Hauptstadt Russlands. In der Stadt
und ihrer Umgebung sind schone, vor acht Jahrhunder ten erbauten Kirchen erhalten
ge blieben. In der weiBsteinigen, im 12. Jahrhundert erbauten Uspen sky-Kathedrale
kann man Fresken von den russischen Ikonenmalem Andrej Rublev und Daniil Cherny
(Anfang des 15. Jahrhunderts) be wundem. Die Mauern der Dmi trievsky-Kathedrale
sind mit fei nen Steinmetzarbeiten beschmuckt. Es sind mehr als tau send Abbildungen,
unter anderem von den Konigen Solomon und David, Alexander Makedonskij und russischen
Fiirsten. In den al ten Zeiten begann die FlauptstraBe in dieser Stadt mit dem
Goldenen Tor, das bis in unsere Tage erhal ten ist. Aber das beriihmteste Denkmal
in dieser Gegend ist doch die 1165 erbaute Kirche Po krow-an-der-Nerl, ein Meister
werk der alten russischen Bau kunst. Sie steht auf einer kiinstlichen Erhohung
am Zusam menfluss von zwei Flussen, we nige Kilometer von Wladimir ent femt.
Diese Kirche aus weiBem Stein wird oft mit einem Segel verglichen. Ihre AuBenform
ist von Flarmonie und Eleganz erfullt. Auf der ganzen Route des «Golde nen Rings»
befinden sich Stadte und Dorfer, wo einzigartige Hand werkertechniken von Generation
zu Generation weitergegeben wer den. Haushaltsgerate und Schmuckstiicke aus
Holz, Keramik und anderen Materialien werden nach alten Technologien erzeugt.
Bekannt ist die traditionelle Zier bemalung. In Palecha werden Schatullen aus
Holz und in Zhos tovo Tabletts bemalt. Rostov Veli kij ist wegen seines emaillierten
Schmucks und Pawlowski Posad wegen seiner Tucher und Schals beriihmt. In Gus-Hrustalnyj
wer den Kristallerzeugnisse herge stellt. Die weltbekannten russi schen Matroschkas
wurden schon vor 100 Jahren in Sergijev Posad erzeugt. Die Reise im «Goldenen
Ring» bedeutet nicht nur die Besichti gung von historischen Baudenk malern.
Sie bietet vor allem die Gelegenheit, die russische Natio nalkultur, die Traditionen
und das nationale Kolorit kennen zu ler nen. In vielen Stadten und Dorfem des
«Goldenen Rings» werden je des Jahr kulturelle und historische Volkskunstfestivals
veranstaltet. Sie konnen sich Auftritte der Volksensembles anschauen, oder an
einem Volksfest teilzunehmen.
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