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Kommandeurinseln
Die Kommandeurinseln wurden 1741 vom Kapitan-Kommandeur Vitus Bering entdeckt. Sie befinden sich in dem Meer, das Kamtschatka von Alaska trennt. Diese Inseln wurden nach dem Dienstgrad ihres Entdeckers benannt. Sie liegen etwa auf der geographischen Breite von Dänemark, der Heimat von Seefahrer Bering, der mit seinem ganzen Herzen Russland diente und in der rauen russischen Erde die ewige Ruhe fand.
Die zwei größten Inseln heißen die Bering- und die Medny-lnsel (die Kupfer-lnsel). Auf der Letzteren wurden Mitte des 18. Jahrhunderts viele Kupferklumpen gefunden. Noch eine Sehenswürdigkeit auf der Medny-lnsel sind 100 bis 200 Meter hohe Wasserfalle.
Zu den Kommandeurinseln gehören auch Heine Felseninseln. Die bekanntesten sind Arij Kamenj und Toporkow. Die Inseln sind durch hier befindliche Brutkolonien bekannt. Hier kann man über hundertfünfzig tausend Vogelarten sehen.
Die Kommandeurinseln sind die Spitzen eines Unterwassergrats, der das Beringmeer vom Pazifischen Ozean trennen. In Urzeiten war dieser Grat eine Brücke für asiatische und amerikanische Tiere und Pflanzen. Deswegen sind die „Kommandory", wie sie in der Umgangssprache genannt werden, so bewundernswert. Sollten Sie hierher kommen, können Sie Tiere und Pflanzen sehen, die nur hier vorkommen. So z.B. den Bering Polarfuchs, der keine Angst vor Menschen hat. Hier können Sie nur in diesen Bereichen der Erde vorkommende nördliche Seebären und lustige Seeotter beobachten.
Im Museum für Landeskunde, das sich im Dorf Nikolskoje befindet, gibt es ein einzigartiges Ausstellungsstuck - das Skelett der Stellerscher Seekuh. Diese Tiere lebten einmal in der Umgebung der Kommandeurinseln und wurden schon im 18. Jahrhundert völlig ausgerottet. Diese ungefährlichen Seesäugetiere fanden ihr Futter im Küstengewässer. Sie fraß en Laminaria und auch andere Algenarten. Die Seekühe waren bis 10 Meter lang und wogen bis 4 Tonnen. In Nikolskoje befindet sich ein Bering gewidmetes Denkmal, dem „Kolumbus des russischen Landes". Am Grab des Kommandeurs steht ein mit einer Ankerkette umwickeltes Kreuz.
Die Hauptsehenswürdigkeit der Inseln sind Ohrenrobben. Ende April kommen an der Küste die ersten Bullen. Ohrenrobben überwintern im Japanischen Meer. Jeder Bulle verteidigt seinen Platz am Strand. Es ist der Platz für den zukünftigen Harem. Er ist normalerweise 20 bis 25 Quadratmeter groß. Der Kampf um die Platze dauert den ganzen Monat, denn die Weibchen kommen erst im Juni. Ein Harem kann bis zu 100 Weibchen umfassen und zerfallt im August. Im November gehen hier geborene Jungen mit ihren Muttern und Bullen nach Suden.
Im Jahr 1993 wurde auf den Kommandeurinseln ein Naturschutzgebiet gebildet. Seit 2002 ist es zum UNESCO Biosphären Reservat erklärt. Der Fisch- und Seetierfang ist in der 30-Milen-Zone um die Kommandeurinseln herum schon seit 50 Jahren verboten. Deswegen können Sie beim Tauchen oder vom Motorboot aus Delphine, Robben und verschiedene Walarten (Schwertwal und Pottwal) beobachten.
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